Presse zum 15. Spieltag

Knockout durch späte Gegentreffer

Fußball-Westfalenliga

Spexard steckt weiter tief im Abstiegssumpf

Gütersloh-Spexard (gl). Schwere Zeiten für den SV Spexard: Der Tabellenvorletzte der Fußball-Westfalenliga verlor arg ersatzgeschwächt an der Bruder-Konrad-Straße mit 0:2 (0:0) gegen den SC Roland und droht nun den Kontakt zum sicheren Ufer zu verlieren.

Kaum war der Schlusspfiff ertönt, schlug Martin Simov frustriert die Hände vor das Gesicht. Er brauchte einige Sekunden, um sich vom nächsten Nackenschlag zu erholen. „Die Schlussphase war wirklich nervenaufreibend“, gab er zu. Dabei ereilte ihn schon vor dem Anpfiff die nächste schlechte Nachricht: Marco Gieseker meldete sich krank ab. Damit fehlte fast die gesamte Offensivabteilung.

Kein Wunder also, dass sich die große Schwäche der „Spechte“ in dieser Saison wieder einmal zeigte: Im gegnerischen Strafraum herrschte absolut tote Hose. Martin Simov sah zwar das Fehlen der etatmäßigen Offensivkräfte als die Hauptursache, gab aber auch zu: „Die treffen ja auch nicht.“ So entwickelte sich ein typisches Spiel, das normalerweise unentschieden ausgehen würde. Die Gäste waren einen Tick torgefährlicher, doch SVS-Torwart Luis Bönisch Encina bewahrte sein Team mehrmals vor einem Rückstand. „Bis zur 80. Minute war alles in Ordnung“, sah Simov auch über manche Stolpereinlage, technische Fehler und Unkonzentriertheiten im offensiven Spiel seiner Mannschaft hinweg.

Doch dann schliefen die Spexarder einmal im Abwehrzentrum. Aytürk Gecim schnappte sich den Ball, ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte zur Gästeführung (83.). „Ein Riesenfehler“, ärgerte sich Simov. Mit dem Mut der Verzweiflung warfen die Gastgeber alles nach vorne - und wurden bestraft.

Erst vergab Steffen Brück bei seinem Schuss an den Innenpfosten die Chance zum Ausgleich, im direkten Gegenzug der Roländer fehlte der Abwehrchef dann hinten. Der eingewechselte Jannik Tödtmann nutzte dies eiskalt aus und markierte das 0:2 (89.). „Wenn du keine gute Offensive hast, kannst du nur versuchen, 0:0 zu spielen“, stellte Simov klar. „Das haben wir nicht geschafft.“

SV Spexard : Bönisch Encina – Merklinger (55. Röbling), Dahlkämper, Brück, Adrian – Grollmann, Timmerkamp – Nepke (46. Drücker), Gürer (84. Kemper), Lepper – Alassane.

SC Roland: Kampe –Achenbach, Bertram, Feldkamp – Kolodzig, Venker – Sammerl, Daglar (63. Tödtmann), Will (46. Szeleschus) – Papadopoulos (85. Demirdag), Gecim.

Schiedsrichter: Marius Lehmann  -  Zuschauer: 140

Tore: 0:1 (83.) Aytürk Gecim, 0:2 (90.) Tödtmann.

Brück verpasst das Glück

Spexarder Innenverteidiger trifft Pfosten, im Gegenzug fällt das 0:2

Gütersloh-Spexard(WB). Aus dem Gewühl landet der Ball in der 88. Minute bei Steffen Brück, sein Schuss klatscht an den linken Pfosten. Im Gegenzug trifft der eingewechselte Jannik Tödtmann zum 2:0 (0:0)-Sieg für den SC Roland Beckum.

Trainer Martin Simov schlägt die Hände vor sein Gesicht und kann das Pech des SV Spexard nicht fassen. Sein einmal mehr personell arg gebeutelter Fußball-Westfalenligist liefert dem mit sechs ehemaligen Spielern des SC Verl gespickten Top-Aufgebot des Ex-Verler Trainers Robert Mainka 80 Minuten lang einen beherzten Fight, kann sich wie in so vielen Partien zuvor aber erneut nicht belohnen. »Das muss ich erst einmal verdauen«, stöhnt Simov, der kurfristig auch noch vom erkrankten Marco Gieseker eine Absage erhält und insgesamt auf fünf Offensivkräfte verzichten muss. »Mit unserer Notbesetzung mussten wir improvisieren, da kannst du nur zu Null spielen. Aber das haben wir nicht geschafft«, so der SVS-Coach, der sich zunächst bei seinem Keeper Luis Bönisch Encina bedanken darf, der mit zwei Glanztaten gegen Aytürk Gecim (24.) sowie Konstantinos Papadopoulos (70.) das 0:0 hält.

Dass es für die offensivschwächste Mannschaft der Westfalenliga (nur acht Tore in 14 Spielen) erneut nicht für einen eigenen Treffer reichen kann, wird bei den kläglichen Abschluss-Versuchen von Jochen Timmerkamp (18.), Nils Grollmann (59.) und erneut Timmerkamp (85.) klar. In der 83. Minute sieht Martin Simov dann einen »Riesenfehler«, als seine Abwehr bei einem Klärungsversuch nicht die Tiefe des Raumes sucht, sondern es mit Kurzpassspiel versucht. Das geht daneben. Nils Röbling kann auf seiner linken Seite Papadopoulos nicht an einer flachen Hereingabe hindern, die dessen Sturmkollege Aytürk Gecim zum 0:1 nutzt.

Durch den 1:0-Sieg der SpVg. Beckum über Emsdetten beträgt der Rückstand des SV Spexard auf einen Nicht-Abstiegsplatz jetzt schon drei Punkte. Und vor Weihnachten warten noch die Liga-Schwergewichte Preußen Münster II (Platz eins) sowie der SC Herford (Platz drei). Keine guten Aussichten für die »Spechte«, die in der abgeschlossenen Hinserie elf von 14 Partien verloren haben.

SV Spexard: Bönisch Encina - Adrian, Brück, Dahlkämper, Merklinger (53. Röbling) - Grollmann, Nepke (46. Drücker), Timmerkamp, Lepper - Alassane, Gürer (85. Kemper).

SC Roland Beckum: Kampe - Feldkamp, Bertram, Achenbach, Sammerl - Will (46. Szeleschus), Kolodzig, Venker, Daglar (62. Tödtmann) - Papadopoulos (85. Demirdag), Gecim. Tore: 0:1 Aytürk Gecim (83.), 0:2 Jannik Tödtmann (88.).

Knockout durch späte Gegentreffer

Westfalenligist SV Spexard unterliegt Roland Beckum mit 0:2 und beendete die Hinrunde auf einem Abstiegsplatz. Trainer Simov ist mit der Einstellung des von Ausfällen gebeutelten Teams aber zufrieden

Gütersloh. Der SV Spexard schließt dieHinrunde der Fußball-Westfalenliga auf einem Abstiegsplatz ab. Durch die gestrige 0:2-Heimniederlage gegen den SC Roland Beckum blieben die „Spechte“ in der Tabelle nicht nur auf Rang 14 hängen, sondern der Abstand auf den Relegationsplatz wuchs durch den 1:0-Sieg der Spvg. Beckum gegen Emsdetten sogar auf drei Zähler an.

Die erhoffte Entspannung der personellen Situation erfuhr schon vor dem Anpfiff durch kurzfristige Krankmeldungen von Nico Schürmann, Marco Gieseker und Vincent Hall die nächsten Rückschläge, so dass Trainer Martin Simov nach dem Spiel feststellen durfte: „Angesichts der improvisierten Aufstellung kann ich zufrieden sein, dass wir 80 Minuten lang auf einen Punkt für die Moral hoffen durften.“ In der Tabelle hilft die vorzügliche kämpferische Einstellung indes nicht weiter.

Die angesichts von nur acht Toren in 14 Spielen ohnehin schwache Offensive war insofern noch mehr gebeutelt, als es auch für den grippegeschwächten Philip Kunde nur zu einem Platz auf der Bank reichte. Erste Annäherungsversuche an den Beckumer Strafraum endeten durch Jochen Timmerkamp, Sherif Alassane (16.) und Fatih Gürer (18.) daher wie so oft in dieser Saison mit harmlosen Abschlüssen.

So musste Torhüter Luis Bönisch Encina schon glänzend gegen Aytürk Gecim parieren, um das torlose Remis in die Pause zu retten. In der Pause blieb der Mitte der ersten Halbzeit aus kurzer Distanz vom Ball am Kopf getroffene Ilja Nepke in der Kabine. Damit fiel im Spexarder Mittelfeld einer der zweikampfstärksten Akteure weg, und das brachte den stärker werdenden Gästen ein Übergewicht.

Bönisch Encina erwies sich zwar weiterhin als guter Rückhalt seiner Mannschaft und hielt gemeinsam mit Spexards Bestem, Steffen Brück, lange die Null. Doch ein unnötiger Ballverlust im Spielaufbau ermöglichte den Gästen dann doch die Chance zur Führung. Konstantinos Papadopoulos brachte den Ball vors Tor und Aytürk Gecim, ein deutscher Futsal-Nationalspieler, traf zum 0:1 (82.).

Damit gaben sich die Simov-Schützlinge allerdings noch nicht geschlagen. Brück traf im Anschluss an einen Eckstoß den Pfosten (89.), und erst der direkte Gegenzug brachte mit dem 0:2 durch Jannik Tödtmann die endgültige Entscheidung. Timmerkamp vergab eine letzte Spexarder Möglichkeit. „Schade, ein Remis hätte uns gut getan“, sagte ein nur vom Ergebnis enttäuschter Simov.

SV Spexard: Bönisch Encina – Adrian, Brück, Dahlkemper, Merklinger (54. Röbling) – Grollmann, Timmerkamp, Nepke (46. M. Drücker), Alassane – Gürer (81. Kemper), Lepper.

Tore: 0:1 (83.) Gecim, 0:2 (89.) Tödtmann.

SC Roland mit knappem 2:0 in Spexard

Auch dreckiger Sieg bringt saubere Zähler

Roland (gl). Es war, wie erwartet, nämlich „nicht einfach“, wie Trainer Robert Mainka zwischen Mund abputzen und Weitermachen einräumte. Sein SC Roland hatte sich gerade ein wahrlich dreckiges 2:0 beim Vorletzten SV Spexard erquält – nicht schön, aber wenigstens erfolgreich.

Wenn man auch lange darauf warten musste. „Wir haben ein bisschen gebraucht“, gibt Mainka das Offensichtliche zu. Aytürk Gecim hatte die Gäste erst in der 83. Minute nach Vorarbeit von Kosta Papadopoulos mit dem ersehnten 1:0 erlöst, Jannik Tödtmann legte in der letzten Minute gar noch nach einer Einzelaktion das 2:0 nach. Das aber, nachdem Spexard, das sich vorrangig auf einen Sperrriegel vor dem Tor verlegt hatte, mit Timmerkamp nach einem Standard den Innenpfosten traf. Es wäre das 1:1 gewesen – Schwein gehabt.

Auch Glück, dass die Gastgeber Rolands Schwäche in der ersten Hälfte nicht bestraften. Da nämlich war der SC mit einem neuen 3-4-3-System angetreten, und kam damit überhaupt nicht zurecht. „Wir hatten zwar gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, aber funktioniert hat das nicht“, sagte Mainka, der das genau registriert hatte – und nach der Pause schnell aufs gewohnte 4-4-2 umstellte. „Da endlich haben wir früher angepackt und hatten mehr Zugriff“, war der Trainer fast schon wieder zufrieden.

Denn natürlich war der Belagerer die ganze Zeit näher am Sieg als die Belagerten, die sich aber umsichtig und mit ein wenig Fortune verteidigten. Zweimal Tödtmann, Papadopoulos, Gecim und der auf die rechte offensive Seite eingewechselte Szeleschus hatten durchaus ihre Möglichkeiten, aber entweder reagierte Spexards Torwart Bönisch Encina richtig, ein Spexarder Fuß kam dazwischen, oder Rolands Schützen trafen auf dem holperigen Rasen an der Josefschule schlichtweg daneben, ehe Gecim seine Jungs mit der Führung erlöste. „Kein Grund, um überschwänglich zu sein, aber jeder Sieg hilft dem Selbstvertrauen“, fasste Mainka in dem Wissen zusammen, dass auch ein dreckiger Erfolg saubere drei Punkte bringt.

Kreisliga A

Assyrer Gütersloh 2:4 SV Spexard II

Die „Spechte“ setzen ihren Erfolgsflug fort. Lukas Loddenkemper (2.) und Marco Lecybil (4.) brachten die Gäste auf die Siegerstraße. Temitope Faturoti (15.) konnte zwar verkürzen, doch Justin Blasczyk stellte den alten Abstand wieder her (29.). Auch in der Schlussphase hatte Spexard alles im Griff, als Ameer Alsharaf die Assyrer auf 2:3 heranbrachte (80.). Postwendend gelang Luis Drücker das 4:2 (83.).

Kreisliga A

Assyrer Gütersloh - SV Spexard II 2:4 (1:3). Spexard schubst die Assyrer auf den Abstiegsplatz. Lukas Loddenkemper (2.), Marco Lecybil (4.), Justin Blasczyk (29.) und Luis Drücker (83.) bestätigen ihre aktuelle Form, für die Assyrer verkürzen Temitope Toxin Faturoti (15.) und Ameer Alsharaf (80.).

Die „kleinen Spechte“ steigen ins Mittelfeld auf

Kreisligist SV Spexard II klettert mit dem 4:2-Sieg bei den Assyrern Gütersloh auf den 13. Tabellenplatz

Assyrer Gütersloh – SV Spexard II 2:4. Die „Spechte“ kommen immer besser in Schwung. Lukas Loddenkemper (2.), Marco Lecybil (4.), Justin Blasczyk (29.) und Luis Drücker (83.) trafen. Temitope Faturoti (15.) und Ameer Alsharaf (80.) per Elfer waren für die Gastgeber erfolgreich.