Presse vor dem 11. Spieltag

Kaum noch Spieler für Kellerduell

Fußball-Westfalenliga

SVS: Kaum noch Spieler für Kellerduell

Gütersloh-Spexard (zog). Punktgleich auf dem vor- und drittletzten Tabellenrang kauernd, treten der SV Spexard und die SpVg Beckum am Sonntag um 15 Uhr im Kellerduell an der Bruder-Konrad-Straße gegeneinander an. Ausgerechnet zum richtungsweisenden „Glockenland-Derby“ fallen bei den verletzungsgeplagten Spexardern auch noch Philip Kunde (krank) und Marco Gieseker (Urlaub) aus.

„Wir haben ja sowieso schon Defizite, unsere Chancen zu verwerten. Aber nun haben wir nicht nur ein Problem in der Vollstreckung, sondern auch in der Vorbereitung. Und da waren wir bislang immer gut“, erläuterte Trainer Martin Simov und kündigte eine außergewöhnliche Aufstellung an. „Ich werde mir etwas einfallen lassen müssen und ich werde dabei sehr kreativ sein. Aber erst einmal schauen wir, wer heute beim Training zur Verfügung steht“, sagte der SVS-Trainer am Freitag.

Doch gleich, was sich der Trainer auch einfallen lässt: „Wir werden offensiv eine große Baustelle haben. Deshalb waren wir ja bereits im Derby gegen Clarholz klar unterlegen“. Seine personellen Überlegungen bringt Martin Simov wie folgt auf den Punkt: „Wenn ich einen Hummels ins zentrale Mittelfeld stelle, kann ich nicht erwarten, dass er dort wie Özil spielt.“

Sicher sein können sich die Spexarder dafür der Unterstützung ihrer Zuschauer, weiß Simov: „Die wissen um unsere Situation, wenn sie sehen, dass ich nur zwei Spieler auf der Bank habe.“

 

Westfalenliga: Entlassung vor dem Kellerduell in Spexard

„Uneinsichtig“: BSV kündigt Klingen

Beckum (gl). Das war’s für Markus Klingen. Gestern Abend hat ihm der Vorstand der Beckumer SpVgg mitgeteilt, dass seine Dienste nicht mehr erwünscht sind. Damit endet eine dreieinhalbjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Höhenflug und zwei Aufstiegen. Aktuell ist das Team 13. der Westfalenliga.

Und das ausgerechnet vor dem extrem wichtigen Abstiegsduell beim punktgleichen SV Spexard, das am Sonntag nun Co-Trainer William Mennie und Spieler Oliver Cylkowski betreuen werden. „Ein Sechs-Punkte-Spiel“, betont der Interims-Vereinschef Ralf Kauffel, der sich nun knapp vor dem Wochenende zum Handeln gezwungen sah. „Es gab Unruhe auch in der Mannschaft“, verrät Kauffel. „Ein Prozess, der länger vor sich hinschleicht.“ Es habe Kritik gegeben an der Trainingsführung, an zu vielen System- und Positionswechseln, so Kauffel weiter. „Auch William Mennie hat Änderungen vorgeschlagen, aber Klingen war immer uneinsichtig“, sagt Kauffel.

Was natürlich bedeutet, dass in Spexard, das nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses noch unter Beckum auf dem vorletzten Rang liegt, die Mannschaft in der Pflicht ist, ihre Kritik am Trainer nun mit einer starken eigenen Leistung zu verifizieren. „Wenn wir so weitergemacht hätten, wäre irgendwann der Anschluss verloren worden“, glaubt Kauffel und setzt bei der Suche nach dem Nachfolger auf das nächste spielfreie Wochenende. Ein Kandidat soll wohl der Ex-Beckumer Erdal Kaleoglu sein, der seinerzeit zum Bezirksligisten I. G. Bönen gewechselt ist.

 

Kreative Lösungen gesucht

Westfalenligist SV Spexard erwartet die SpVg Beckum zum Kellerduell. Philipp Kunde und Marco Gieseker fallen zusätzlich aus

Gütersloh (rö). Am 10. September 2017 feierte Martin Simov mit einer 2:3-Niederlage gegen die SpVg Beckum beim SV Spexard seinen Einstand als Trainer. Anschließend setzte der damalige Tabellenletzte der Fußball-Westfalenliga jedoch zu einer Erfolgsserie an, die ihn noch auf den 9. Tabellenplatz führte. Eine ähnlichen Leistungsschub erhoffen sich die „Spechte“ auch in diesem Jahr wieder, allerdings wenn möglich jedoch ohne eine Niederlage zu Beginn, sondern gleich mit einem Erfolgserlebnis gegen den punktgleichen Tabellennachbarn.

Am letzten, spielfreien Wochenende ist die Simov-Elf nämlich auf den 14. und vorletzten Tabellenplatz zurückgefallen. Dass sie jetzt deshalb noch mehr unter Erfolgsdruck stehen, ist für die Spexarder nur ein negativer Aspekt der Spielpause. Ein weiterer ist, dass sich die Personalsituation, anders als erhofft, nicht entspannt hat. Im Gegenteil, mit Philip Kunde und Marco Gieseker fallen zwei weitere Stützen des Teams aus. „Philip hat den grippalen Infekt, wegen dem er schon gegen Clarholz fehlte, noch nicht überwunden, und Marco hat seinen Urlaub lange geplant und angekündigt“, berichtet Simov.

Die Ausfälle befeuern natürlich die eh schon offensichtliche Offensivschwäche des SV Spexard. „Beide Vorbereiter fallen weg,“ stellt Simov den sportlichen Wert der Flügelspieler Kunde und Gieseker heraus. „Jetzt muss ich mir kreative Lösungen einfallen lassen“, verdeutlicht der Coach seine Sorgen. Ganze vier Tore in neun Spielen zeigen, dass die Offensivleistungen der Mannschaft (noch) nicht ligatauglich sind. „Außer in Clarholz haben wir uns zwar immer vier, fünf klare Möglichkeiten erspielt, aber im Abschluss waren wir stets zu harmlos“, weiß der Trainer um die Schwächen.

Die Harmlosigkeit der Angreifer macht auch Defensivspezialisten das Fußballleben schwer. Jeder Fehler, erst recht jedes Gegentor machen einen weiteren Punktverlust wahrscheinlicher. Die absehbare Rückkehr des zweikampfstarken Jochen Timmerkamp nach seiner Schultereckgelenksprengung ins Team ist deshalb schon wie ein Licht am Ende des Tunnels.

 

6. Liga: Zwischenfazit fällt zweigeteilt aus

Clarholz spielt heute – Simov Kitesurfen in Ägypten

Herzebrock-Clarholz(WB). Neun Spieltage und damit das erste Saisondrittel in der Fußball-Westfalenliga sind absolviert: Bevor Victoria Clarholz heute Abend (19.30) Schlusslicht SV Mesum empfängt und der SV Spexard am Sonntag (15 Uhr) im Kellerduell auf die SpVg. Beckum trifft, ist es Zeit für eine Zwischenbilanz.

Am Holzhof in Clarholz gibt der Tabellensechste von Trainer Christopher Hankemeier (29) ein überwiegend positives Bild ab. »Wir können absolut zufrieden sein. Unsere Neuzugänge haben sich gut eingefunden, niemand ist verletzt und wir stehen auf einem einstelligen Tabellenplatz – alles gut«, erklärt Victoria-Pressesprecher Marc Borgmann. Ärgerlich sei zwar, dass man in der Vorwoche beim Drittletzten SpVg. Beckum schon zum dritten Mal in der Saison 2018/2019 auswärts ein 2:2 geholt habe (zuvor in Herford und Maaslingen), welches einer »gefühlten Niederlage« gleichkomme. Doch schon am Freitagabend soll beim Flutlichtspiel auf Kunstrasen gegen Aufsteiger Mesum Wiedergutmachung betrieben werden. Die Partie wurde auf Wunsch des Schlusslichtes aus Rheine (1 Sieg, 1 Remis, 8 Niederlagen) vorverlegt, da dessen Kicker am Sonntag bei einer Dorfveranstaltung miteingebunden sind. Sieben Partien stehen für Clarholz bis zur Winterpause an, für die aktuell keine Kaderverstärkung geplant ist. »Dass wir extern gezielt suchen, ist jedenfalls nicht der Fall«, erklärt Borgmann.

Etwas anders stellt sich die Situation beim SV Spexard dar. »Klaus Rickmann und ich sind der Meinung, dass der Kader vergrößert werden muss. Das werden wir im Winter versuchen«, erklärt Trainer Martin Simov, dessen Mannschaft infolge einer irrsinnigen Verletzungsmisere nunmehr als Rang-14. (2 Siege, 7 Niederlagen, 4:20 Tore) sogar einen direkten Abstiegsplatz bekleidet. Am letzten Sonntag tauschte man mit dem kommenden Gegner Beckum (Platz 13, 1 Sieg, 3 Remis, 6 Pleiten) ohne eigene Eingriffsmöglichkeit die Plätze. Das spielfreie Wochenende nutzten die »Spechte« auf unterschiedliche Weise zur Erholung: Trainer Martin Simov hat von Freitag bis Dienstag mit seinem Kumpel Christian Zodrow (Co-Trainer des SC Wiedenbrück II) bei einem kurzfristigen Kitesurf-Trip in Ägypten abgeschaltet. »Wir hatten super Wind und waren von morgens bis abends nur auf dem Wasser«, erklärt der 41-Jährige, der sich den Saisonverlauf anders vorgestellt hat. Aufgrund der langen Ausfallliste gleicht der Ist-Zustand »eher einem Hangeln von Woche zu Woche statt perspektivischer Arbeit«, so Simov. Im richtungsweisenden Spiel gegen Beckum fehlen ihm zusätzlich mit Philip Kunde (Antibiotika-Behandlung) und Marco Gieseker (Urlaub) zwei wichtiger »Vorbereiter« in der ohnehin flügellahmen Offensive der »Spechte« (nur 4 Tore!). Simov: »Deshalb müssen wir erst mal kleine Brötchen backen.«